Daktoritang – koreanischer Hühnerschmortopf

Die meisten Rezepte, die ich auf diesem Blog vorstelle, kenne ich seit meiner frühesten Kindheit. Was wiederum bedeutet, dass es sich bei fast allen Gerichten um echte und sehr einfache Hausmannskost handelt. Manchmal schummelt sich das eine oder andere etwas elegantere Gericht auf diesen Blog. Aber das ist eher die Ausnahme als die Regel.  (Foto: MissSeoulFood)

Ein sehr rustikales Gericht ist übrigens dieser Hühnerschmortopf. Den gab es tatsächlich sehr häufig und als Kinder haben wir dieses Essen über alles geliebt. Kein Wunder, die Zutatenliste outet dieses Gericht als echtes Kinderessen: Hühnchen, Karotten, Kartoffeln und Zwiebeln. Serviert mit weißem Reis. Erinnert mich jetzt im Nachhinein ein wenig an ein gutes deutsches Hühnerfrikassee. Ein Gericht, das ich erst kennenlernte, als ich schon zur weiterführenden Schule ging und welches ich damals schon sehr fad fand. Und dann noch so merkwürdig weiß. Kein Wunder, wenn man mit Kimchi sozialisiert wurde…

Koreanische Suppen

„Daktoritang“ setzt sich übrigens aus den Worten „Huhn“ (Dak) und „Suppe“ (Tang) zusammen. In der koreanischen Sprache gibt es mehrere Begriffe für „Suppe“ (so wie die Inuit angeblich mehrere Worte für Schnee haben), daher muss ich „Tang“ an dieser Stelle mit dem deutschen Überbegriff „Suppe“ übersetzen, der aber eigentlich viel zu wenig differenziert ist, um das koreanische Suppen-Phänomen zu beschreiben.

Ein Kennzeichen einer „Tang“ ist, dass sie ziemlich mächtig werden kann, weniger Flüssigkeit als eine klare Suppe aufweist und in einem großen Topf oder Gefäß serviert wird, aus welchem sich dann mehrere Personen bedienen dürfen. Bei einer „Guk“ also einer koreanischen Suppe, die der westlichen am nächsten kommt, bekommt jede Person eine eigene Suppentasse. Falls Sie also jemals zu einem koreanischen Essen eingeladen werden, können Sie also schon mal eine „Guk“ von einer „Tang“ unterscheiden. Einfach am Geschirr orientieren…

Und wie heißt das auf Deutsch?

Fehlt aber noch die Übersetzung für das Wort „Tori“. Da streiten sich die Gelehrten, woher es stammen und was es bezeichnen könnte. Es gibt den Verdacht, dass es sich um das japanische Wort für „Vogel“ handeln könnte. (Was inhaltlich ja durchaus Sinn ergibt.) Da aber die Koreaner spätestens seit der Kolonialzeit nicht gut auf Japaner und ihre Kultur zu sprechen sind, wird das Wort „Daktoritang“ mehr und mehr durch das Wort „Dakbokkumtang“ ersetzt. „Bokkum“ heißt dabei so viel wie gebraten oder geschmort. Womit wir dann bei der deutschen Übersetzung „Geschmortes Hühnchen in wenig Flüssigkeit, welches in einem Topf serviert wird, aus welchem sich mehrere Personen bedienen dürfen“ sind.

Mein Vorschlag: Lernen Sie einfach das Wort „Dakbokkumtang“ auswendig! Von mir aus auch “Daktoritang”. Geht schneller.

Mein Rezept für Daktoritang oder Dakbokkumtang (vier Portionen):

Zutaten:

4 Hühnerkeulen

2 Karotten, in grobe Stücke geschnitten

2 mittelgroße Zwiebeln, in Achtel geschnitten

3 mittelgroße Kartoffeln, in grobe Stücke geschnitten (etwas größer als die Karotten)

2 Knoblauchzehen, fein gehackt

1 daumengroßes Stück Ingwer

4 EL Sojasauce (bezahlte Werbung)*

4 EL koreanisches, dunkles Sesamöl (bezahlte Werbung)*

4 EL Wasser

1 TL koreanisches Chilipulver Gochugaru (bezahlte Werbung)*

Salz, Pfeffer

Sesam (bezahlte Werbung)*

Frühlingszwiebelringe

Zubereitung:

Das Gemüse in einen großen Topf geben.

Die Hühnerkeulen auf das Gemüse legen.

Aus Sojasauce, Sesamöl, Wasser, Knoblauch, Ingwer, Gochugaru, Salz und Pfeffer eine Marinade anrühren. Über das Fleisch und das Gemüse geben.

Topf zum Kochen bringen, bei mittlerer Hitze ca. 60 Minuten lang köcheln lassen.

Mit Sesamsaat und Frühlingszwiebeln anrichten und mit Reis (bezahlte Werbung)* und koreanischen Beilagen (Banchan) servieren.

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