Yangnyeom Chicken – Korean Fried Chicken

KFC. Kentucky Fried Chicken. Diese Fastfood-Kette habe ich tatsächlich in Korea kennengelernt. (Foto: MissSeoulFood)

Bei meinem ersten bewussten Aufenthalt im zarten Alter von 17 Jahren. Damals gab es KFC nämlich noch gar nicht in Deutschland, zumindest nicht in dem Teil, in dem ich lebte. (Erst seit den 2010er Jahren erfuhr KFC in Deutschland ein größeres Wachstum.)

Fünf Wochen lang machten meine Eltern mit meinem kleinen Bruder und mir Ferien in Korea. Zum ersten Mal als komplette Familie, zum ersten Mal für so eine lange Zeit und zum ersten Mal, dass ich Korea bewusst erlebt habe. Ich habe damals viele neue Dinge entdeckt.

Sommer in Korea

Zum Beispiel, dass man den koreanischen Sommer und vor allem die heiß-feuchte Regenzeit unmöglich ohne Klimaanlage überstehen kann. Schon damals wurde jeder abgeschlossene Raum (Wohnungen, öffentliche Gebäude, Shoppingmalls, Autos…) mit einer Klimaanlage auf ein erträgliches Maß heruntergekühlt. So wie man hier in Deutschland im Winter jeden abgeschlossenen Raum heizt. Fand ich sehr beeindruckend.

Dann, wie groß, bunt, aufregend und pulsierend eine asiatische Metropole wie Seoul sein kann. Etwas Vergleichbares habe ich in Europa noch nicht gesehen.

Und letztlich auch, wie viele amerikanische Fastfood-Ketten sich bereits in Korea niedergelassen haben, die ihren Weg nach Deutschland erst noch finden mussten. Unter anderem eben KFC. Damals war ich in einem Alter, in dem ich amerikanischen Fastfood-Restaurants durchaus noch etwas abgewinnen konnte. Das hat sich heute, fast 30 Jahre später, etwas verändert… Aber egal, KFC war ein aufregendes Erlebnis für mich. Frittiertes Hühnchen mit leckerer, knuspriger Panade, einfach großartig!

Korean Fried Chicken

Dabei haben die Koreaner natürlich auch ihre eigene KFC-Version entwickelt. Korean Fried Chicken, statt Kentucky Fried Chicken. Die habe ich natürlich auch zum ersten Mal während eines Korea-Aufenthalts gegessen. Und weil das koreanische Hühnchen nicht nur knusprig gebraten ist, sondern auch in einer würzig-scharfen Marinade serviert wird, heißt das Geflügelgericht „Yangnyeom-Chicken“, was so viel heißt, wie „Gewürztes Chicken“.

Auch in Korea gilt „Yangnyeom Chicken“ nicht als anständige Mahlzeit, sondern eher als lustiges Fastfood: Man trinkt dazu ein leckeres, kaltes Bier (im Chicken-Lokal bekommt man es in einem amerikanischen Pitcher, für alle Deutschen ein Sakrileg!), isst das Hühnchen gern aus der Hand und vor allem OHNE Reis. Was schon ziemlich unkoreanisch ist…

Ich glaube, die wenigsten Koreaner bereiten sich „Yangnyeom Chicken“ selbst zu. Warum auch, wenn KFC so wunderbar auswärts essen oder zum Mitnehmen bestellen kann. Die wenigsten Deutschen haben ja auch einen eigenen Dönerspiess zu Hause oder kochen Currysauce für die Bratwurst selbst.

Hier in Deutschland muss ich KFC natürlich selbst zubereiten. Natürlich hat das koreanische Restaurant Namu in Dortmund KFC auf der Karte. Aber wenn ich schon die 20 Kilometer nach Dortmund fahre, möchte ich dort auch „anständig“ essen. Also mit Stäbchen, mit Reis, mit einem Getränk aus einem Glas. Und nicht aus einer 1,8 Liter-Kanne, in der das Bier schal wird…

Erst gestern habe ich KFC selbst gemacht. Bei 35 Grad vielleicht nicht die beste Idee, Hühnchen in heißem Fett zu frittieren. Ein paar Spritze tatsächlich auch auf meinem Shirt und meinem Unterarm gelandet. Aber ich nenne einfach das Kollateralschäden.

Das Rezept für KFC, Korean Fried Chicken (für ca. zwei Personen, kommt auf den Knochenanteil und den Appetit an):

1 Kilo Hühnerkeulen oder Flügel

Mehliert mit:

25 Gramm Mehl

25 Gramm Klebreismehl (bezahlte Werbung)*

Salz, Pfeffer

Frittiert in:

Ca. Liter Pflanzenöl

Für die Marinade:

2 EL koreanische Chilipaste Gochujang (bezahlte Werbung)*

2 EL Sojasauce (bezahlte Werbung)*

3 – 4 EL Pflaumenmus

1 EL Zucker

1 feingehackte Knoblauchzehe

1 Frühlingszwiebel, in Ringe geschnitten

1 EL Sesam (bezahlte Werbung)*

Ggf. etwas Wasser

Zubereitung:

Hühnchen in der Mehl-Backpulvermischung wenden. Überschüssiges Mehl abklopfen.

Öl in einem großen Topf erhitzen, einen Holzlöffel eintauchen, wenn Bläschen hochsteigen, ist das Öl heiß genug.

Hühnerteile portionsweise je sieben bis zehn Minuten frittieren. Kommt auf die Größe der Teile an. Nicht alle auf einmal, das ist erstens stressig und zweitens sinkt die Temperatur des Öls.

Auf Küchenkrepp abtropfen lassen.

Aus den restlichen Zutaten eine glatte Marinade anrühren. Sie sollte schön dickflüssig sein. Wem die Sauce zu scharf ist, gibt noch etwas mehr Pflaumenmus dazu. Gegebenenfalls etwas Wasser dazugeben, um die Konsistenz zu justieren.

Abgetropfte Hühnerteile gleichmäßig mit der Marinade überziehen.

Mit einem kalten Bier servieren.

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