Ich war ja schon ein paar Mal in Korea. Das erste Mal übrigens bewusst mit ungefähr 17 Jahren. Das muss dann so 1991 gewesen sein. Mein erster Besuch war in vielerlei Hinsicht einfach umwerfend. So eine glitzernde, dynamische, große Stadt. So viele neue Verwandte. So viel koreanisches Essen. So viel Großstadtdschungel. So viele Shoppingmalls. Und so viel koreanisch-amerikanisches Fastfood. (Foto: MissSeoulFood)
Das war nämlich eine der spannendsten Attraktionen für mich. Diese Vielzahl an amerikanischen Fastfood-Restaurants an fast jeder Ecke in Seoul. Einige kannte ich aus Deutschland. Andere hatten ihren Siegeszug noch nicht nach Europa angetreten. Teilweise bis heute nicht. Am interessanten fand ich jedoch das besondere Angebot an Fastfood. Hier gab es zwar auch den klassischen Hamburger und die amerikanische Pan-Pizza. Aber umgehauen haben mich die koreanisch-amerikanischen Fusion-Kreationen.
Bulgogi-Burger
„Bulgogi-Burger“, „Kimchi-Pizza“ und „Kimchi-Pasta“ boten die Fastfood-Ketten ganz selbstverständlich an. Was für eine Sensation! Erstens lernte ich, dass auch Koreaner westliches Essen (oder was sie dafür halten) gern essen. Zumindest die jüngere Generation und zumindest beim Außer-Haus-Essen. Zweitens lernte ich, dass man unterschiedliche Küchen auch gern mal miteinander vermischen darf. Das muss nicht immer klappen. Kann aber ganz hervorragende Neukreationen ergeben.
Probiert habe ich diese Bulgogi-Burger aber nicht. Erstens kann ich Burger (und auch Pizza und Pasta) aus Fastfood-Restaurants nicht leiden. Zweitens wollte ich meine wenigen Möglichkeiten, hervorragendes koreanisches Essen zu mir zu nehmen nicht durch Fastfood-Essen einschränken. (Also selbst ich kann nicht häufiger als fünf Mal täglich essen…) Und drittens ist westliches Essen in Korea, zumindest 1991, allein schon rein handwerklich nicht der absolute Hit.
Dafür habe ich mittlerweile meine eigene deutsch-koreanische Burgerkreation erfunden. Hier im Ruhrgebiet nennt man sie ja Frikadellen. Ich gebe zu, einige deutsche Einflüsse sind eingeflossen.
Mein Rezept für deutsch-koreanische Frikadellen:
Zutaten für das Fleisch:
500 Gramm Hackfleisch
2 bis 3 Knoblauchzehen
2 bis 3 Frühlingszwiebeln
1 Ei
2 bis 3 EL Paniermehl
1 bis 2 EL koreanische Chilipaste Gochujang (bezahlte Werbung)*
1 EL frische Ingwerwurzel, gehackt
Salz, Pfeffer, Sesamöl (bezahlte Werbung)* zum Abschmecken
Pflanzenöl zum Braten
Zutaten für die Glasur:
1 EL Gochujang
2 EL gelbe Marmelade (Pfirsich, Aprikose, Quitte. Wer es weniger fruchtig mag, kann auch etwas Honig oder Ahornsirup nehmen. Dann gibt es eine süßlich-scharfe Note.)
1 EL Reisessig
1 EL Sojasauce (bezahlte Werbung)*
Eventuell etwas Wasser zum Glattrühren
Zubereitung:
Frühlingszwiebeln und Knoblauch hacken, mit Ingwer, Ei, Semmelbröseln und Gochujang zum Hackfleisch geben. Alles gut vermischen. Mit Salz, Pfeffer und Sesamöl abschmecken. Kleine Frikadellen formen und in heißem Fett anbraten.
Gochujang mit Marmelade (Honig/Ahornsirup), Essig und Sojasauce in einer großen Pfanne erhitzen und umrühren, bis die Sauce eine glatte Konsistenz hat. Gegebenenfalls etwas Wasser dazugeben, falls die Sauce zu dick wird. Sie sollte aber dickflüssig bleiben.
Gemeinsam servieren.
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