Es gibt eine Zutat in der koreanischen Küche, die ich nicht besonders mag. (Ja, auch das gibt es!) Und zwar sind das Glasnudeln, auch Dangmyeon genannt. (Foto: MissSeoulFood)
Koreanische Glasnudeln sind nach dem Kochen durchsichtig (daher der Name), bestehen aus Süsskartoffelstärke und schmecken, so wie alle anderen Glasnudeln auch, so ziemlich nach gar nichts. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum ich sie nicht besonders gern esse.
Natürlich muss man Glasnudeln nur entsprechend würzen, damit sie doch noch nach etwas schmecken. Meine Mutter hat Glasnudeln entweder zum koreanischen Glasnudelsalat Japchae verarbeitet. Oder in Mandu, koreanische Teigtaschen, gegeben. War für mich okay, musste ich aber nicht haben. Hinzu kommt, dass die Nudeln relativ zäh und gallertartig sind. Also, wenn eine Speise schon geleeartig ist, muss sie schon nach Waldmeister schmecken und giftgrün sein!
Glasnudeln? Können auch lecker sein…
Aber zurück zu den Glasnudeln. Als ich in den 90er Jahren in Seoul zum Sprachstudium war, habe ich dann doch ein Glasnudelgericht kennengelernt, das mich einfach umgehauen hat. Und zwar war das ein Bulgogi-Eintopf; gekocht und serviert in einem irdenen Topf, der frisch vom Herd kam, denn der Inhalt brodelte noch kräftig vor sich hin. In dem Eintopf waren in Bulgogisauce mariniertes Rindfleisch, Zwiebeln, Pilze, Karotten. Und Glasnudeln!
Die Nudeln waren zwar immer noch gallertartig und leicht zäh. Aber sie hatten den wunderbaren Geschmack von Bulgogi angenommen. Dazu gab es jede Menge koreanischer Banchan (Beilagen) und eine Schüssel gekochten Reis. Einfach köstlich!
Das Gericht heißt übrigens Ttukbaegi-Bulgogi. „Bulgogi“ nach dem marinierten Rindfleisch, das man auch gern am Tisch grillt und welches dann als Korean BBQ bekannt ist. „Ttukbaegi“ nach dem Topf aus Steingut, in welchem der Eintopf gekocht und, ganz wichtig, auch serviert wird. Am besten geht das wohl auf einer Gasflamme, was vielleicht auch der Grund ist, warum meine Mutter nie „Ttukbaegi-Bulgogi“ gekocht hat. Wir hatten nämlich keinen Gasherd.
Der Topf hält das Gericht lange warm, weshalb man Ttukbaegi Bulgogi am besten bei kalten Temperaturen ist. Ich kann es mir beim nächsten Wintergrillen vorstellen. Erstens hält der Eintopf bestimmt warm. Und zweitens hat mein Gasgrill tatsächlich einen Seitenbrenner, auf den man bestimmt einen Ttukbaegi-Topf stellen kann. Jetzt muss es nur noch Winter werden…
Und so geht das Rezept für Ttukbaegi-Bulgogi (4 Personen):
Zutaten:
400 Gramm Rindfleisch, ich nehme gern Steakhüfte oder Roastbeef, in feine Streifen geschnitten
Mindestens eine Stunde mariniert in einer Mischung aus:
2 EL Sojasauce
1 EL koreanisches, dunkles Sesamöl (bezahlte Werbung)*
1 TL koreanischer Reisschnaps Soju
2 Knoblauchzehen, feingehackt
1 Zwiebel, feingehackt
Ein kleines Stück Ingwer, feingehackt
2 EL Zucker
1 EL Sesam (bezahlte Werbung)*
Pfeffer
Gegebenenfalls etwas Wasser
Zutaten für die Brühe
800 ml Wasser
100 Gramm Glasnudeln (bezahlte Werbung)*
1 große Zwiebeln, ein Streifen geschnitten
200 Gramm Champignons, in Scheiben geschnitten
1 große Möhre, in Scheiben geschnitten
Zubereitung:
Wasser aufkochen. Das geht natürlich auch in einem ganz normalen Kochtopf.
Das marinierte Fleisch hinzugeben, ebenso die Zwiebel und die Karotte. Kräftig rühren, damit nichts anbrennt.
Sobald das Fleisch Farbe angenommen hat, Glasnudeln und Pilze hinzufügen.20 Minuten bei mittlerer Hitze köcheln lassen.
Mit in Ringe geschnittenen Frühlingszwiebeln und Sesamsaat dekorieren.
Möglichst heiß mit Reis und Banchan, den koreanischen Beilage servieren!
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